„Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau herausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt. – Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.“
Zitate aus der
Anhalter-Reihe
Beide Männer waren auf diesen Augenblick gedrillt worden, ihr Leben war eine einzige Vorbereitung auf diesen Moment gewesen, man hatte sie bereits bei ihrer Geburt als diejenigen ausgewählt, die der Antwort beiwohnen würden, aber selbst sie wurden gewahr, dass sie jetzt nach Luft schnappten und rumhampelten wie aufgeregte Kinder.
»Und du bist bereit sie uns zu geben?« drängte Luunquoal.
»Das bin ich.«
»Jetzt?«
»Jetzt«, sagte Deep Thought.
Beide Männer leckten sich ihre trockenen Lippen.
»Allerdings glaube ich nicht«, setzte Deep Thought hinzu, »dass sie euch gefallen wird.«
»Das macht doch nichts!« sagte Phouchg. »Wir müssen sie nur jetzt erfahren. Jetzt!«
»Jetzt?« fragte Deep Thought.
»Ja! Jetzt …«
»Also schön«, sagte der Computer und versank wieder in Schweigen. Die beiden Männer zappelten nervös hin und her. Die Spannung war unerträglich.
»Sie wird euch bestimmt nicht gefallen«, bemerkte Deep Thought.
»Sag sie uns trotzdem!«
»Na schön«, sagte Deep Thought. »Die Antwort auf die Große Frage …«
»Ja …!«
»… nach dem Leben, dem Universum und allem …«, sagte Deep Thought.
»Ja …!«
»… lautet …«, sagte Deep Thought und machte eine Pause.
»Ja …!«
» … lautet …«
»Ja … !!! … ???«
»Zweiundvierzig«, sagte Deep Thought mit unsagbarer Erhabenheit und Ruhe.
»Es ist ein Abschiedsgeschenk der Delphine«, sagte Wonko mit leiser, ruhiger Stimme, »der Delphine, die ich liebte und studierte, mit denen ich schwamm und die ich mit Fischen fütterte, deren Sprache ich sogar zu lernen versuchte, eine Mühe, die sie mir offensichtlich unnötig schwer machten, angesichts der Tatsache, dass ich heute weiß, dass sie durchaus in der Lage waren, sich in unserer mitzuteilen, wenn sie es nur wollten«
Hier folgt nun eine vollständige Wiedergabe der Gedanken des Wals von dem Augenblick, als er sein Leben begann, bis zu dem Augenblick, als es endete.
Ah …! Was passiert denn hier? dachte er.
Äh, Entschuldigung, wer bin ich?
Hallo?
Warum bin ich hier? Was ist der Sinn meines Lebens?
Was meine ich wohl mit der Frage: Wer bin ich?
Nun mal ruhig! Guck erst mal, was hier überhaupt los ist … Oh! Das ist aber ein interessantes Gefühl, was ist das bloß? Es ist sowas Ähnliches wie … ein Gähnen oder Kitzeln in meiner … meinem … Also, wahrscheinlich fange ich am besten erst mal damit an, Namen für die Dinge zu finden, wenn ich aufgrund von … ich nenne es mal Schlussfolgerungen … überhaupt Fortschritte in dieser … ich nenne es mal Welt … machen will. Also, ich nenne es mal meinen Magen.
Gut. Ooooh, jetzt wird’s aber ziemlich heftig. Und, he! Was ist das für ein Pfeifen und Brausen, das an meinem … ich nenne es mal fix Kopf … vorbeifegt? Vielleicht könnte ich es … Wind nennen! Ist das ein guter Name? Fürs erste genügt er … Vielleicht finde ich später einen besseren dafür, wenn ich weiß, wozu er überhaupt gut ist. Er muss was verdammt Wichtiges sein, denn es gibt scheint’s eine irrsinnige Menge davon. He! Was ist das denn für ein Ding? Dieser … ich nenne es mal Schwanz – ja, Schwanz. He! Ich kann damit ja wirklich ziemlich gut hin und her schlagen, was? Herrlich! Herrlich! Das fühlt sich einfach phantastisch an! Es bringt ja offenbar nicht viel, aber wahrscheinlich komme ich später noch dahinter, wozu das gut ist. Tja, also – habe ich mir nun schon ein zusammenhängendes Bild von den Dingen gemacht?
Nein.
Macht nichts. He, das ist ja wirklich aufregend, so vieles rauszufinden, so vieles, was ich noch vor mir habe, mir wird ganz schwindlig vor lauter Vorfreude …
Oder kommt das vom Wind?
Davon ist aber jetzt wirklich sehr viel da, was? Und, Mannomann! Jungejunge! Was ist denn das, was da plötzlich so schnell auf mich zukommt? So sehr, sehr schnell. So riesig und so flach und so rund. Das braucht einen riesigen, weiten klingenden Namen … wie … un … und … rund … Grund! Das ist es! Das ist ein guter Name – Grund!
Ob er wohl nett zu mir ist?
Und der Rest – nach einem plötzlichen und sehr feuchten
Aufprall – war Schweigen.
Komischerweise war der einzige Gedanke, der den Petunientopf beim Herunterfallen durchfuhr: Oh, nein, nicht schon wieder!
Viele Leute vermuten, wir könnten viel größere Kenntnisse vom Wesen des Universums haben als bisher, wenn wir nur genau wüssten, warum der Petunientopf das dachte.
…ein Handtuch hat einen immensen psychologischen Wert. Wenn zum Beispiel ein Strag (Strag = Nicht-Anhalter) dahinter kommt, dass ein Anhalter sein Handtuch bei sich hat, wird er automatisch annehmen, er besäße auch Zahnbürste, Waschlappen, Seife, Keksdose, Trinkflasche, Kompass, Landkarte, Bindfadenrolle, Insektenspray, Regenausrüstung, Raumanzug usw., usw. Und der Strag wird dann dem Anhalter diese oder ein Dutzend andere Dinge bereitwilligst leihen, die der Anhalter zufällig gerade »verloren« hat. Der Strag denkt natürlich, dass ein Mann, der kreuz und quer durch die Galaxis trampt, ein hartes Leben führt, in die dreckigsten Winkel kommt, gegen schreckliche Übermächte kämpft, sich schließlich an sein Ziel durchschlägt und trotzdem noch weiß, wo sein Handtuch ist, eben ein Mann sein muss, auf den man sich verlassen kann.
Daher der Satz, der in den Anhalterjargon übernommen worden ist: »He, hast du den Hoopy Ford Prefect gesasst? Das ist’n Frood, der weiß echt, wo sein Handtuch ist.« (Sassen = wissen, durchblicken, treffen, Sex haben mit; Hoopy = echt irrer Typ; Frood = total echt irrer Typ).
»Der Babelfisch«, ließ der Reiseführer Per Anhalter durch die Galaxis mit ruhiger Stimme vernehmen, »ist klein, gelb und blutegelartig und wahrscheinlich das Eigentümlichste, was es im ganzen Universum gibt. Er lebt von Gehirnströmen, die er nicht seinem jeweiligen Wirt, sondern seiner Umgebung entzieht. Er nimmt alle unbewussten Denkfrequenzen dieser Gehirnströme auf und ernährt sich von ihnen. Dann scheidet er ins Gehirn seines Wirtes eine telepathische Matrix aus, die sich aus den bewussten Denkfrequenzen und Nervensignalen der Sprachzentren des Gehirns zusammensetzt. Der praktische Nutzeffekt der Sache ist, dass man mit einem Babelfisch im Ohr augenblicklich alles versteht, was einem in irgendeiner Sprache gesagt wird. Die Sprachmuster, die man hört, werden durch die Gehirnstrommatrix entschlüsselt, die einem der Babelfisch ins Gehirn eingegeben hat.
Nun ist es aber verdammt unwahrscheinlich, dass sich etwas so wahnsinnig Nützliches rein zufällig entwickelt haben sollte, und so sind ein paar Denker zu dem Schluss gelangt, der Babelfisch sei ein letzter und entscheidender Beweis dafür, dass Gott nicht existiert.
Die Argumentation verläuft ungefähr so: »Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere«, sagt Gott, »denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.«
»Aber«, sagt der Mensch, »der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumentation zufolge, nicht quod erat demonstrandum.«
»Ach, du lieber Gott«, sagt Gott, »daran habe ich gar nicht gedacht«, und löst sich prompt in ein Logikwölkchen auf.
»Na, das war ja einfach«, sagt der Mensch und beweist, weil’s grade so schön war, dass schwarz gleich weiß ist, und kommt wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben.
Die meisten führenden Theologen behaupten, dieser ganze Streit sei absoluter Humbug, aber er hinderte Oolon Coluphid nicht, ein kleines Vermögen damit zu verdienen, dass er ihn zum zentralen Thema seines neusten Bestsellers Na, lieber Gott, das war’s dann wohl machte.
Mittlerweile hat der arme Babelfisch dadurch, dass er alle Verständigungsbarrieren zwischen den verschiedenen Völkern und Kulturen niederriss, mehr und blutigere Kriege auf dem Gewissen, als sonst jemand in der ganzen Geschichte der Schöpfung.